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Im März und April beginnt die Aussaat auf dem Feld. Über den Sommer wachsen die Zuckerrüben zu ihrer finalen Größe heran. Die maschinelle Ernte der Zuckerrüben beginnt etwa Mitte September. Die anschließende Gewinnung des Zuckers in der Fabrik geschieht innerhalb von 80 bis 100 Tagen und ist spätestens Anfang Januar beendet. Der Verarbeitungsprozess erfolgt in vielen Schritten:
1. Nach der Anlieferung in der Zuckerfabrik werden die Rüben gründlich gewaschen und zerkleinert.
2. Mithilfe von heißem Wasser wird aus den Rübenschnitzeln der Rohsaft gewonnen. Dieser enthält neben 15 % Zucker auch verschiedene Nichtzuckerstoffe aus der Rübe, die entfernt werden müssen. Der Reinigungsprozess erfolgt nach einem speziellen Verfahren mithilfe von Kalk und Kohlensäure.
3. Den gereinigten Rohsaft nennt man Dünnsaft. Diesem wird in der Verdampfstation bei starkem Unterdruck und niedriger Temperatur Wasser entzogen. Das Ergebnis ist der Dicksaft mit gut 70 % Zucker.
4. Der Dicksaft wird nun in die Kochstation geleitet, wo ihm weiter Wasser entzogen wird. Ist eine genau festgelegte Zuckerkonzentration erreicht, werden feinste Zuckerkristalle zugeführt, die den Kristallisationsprozess auslösen. Durch immer weiteren Wasserentzug wachsen die Kristalle bis zu einer exakt bestimmten Größe. Dann wird der Prozess gestoppt.
5. In Zentrifugen werden die Zuckerkristalle anschließend von der Melasse, einem braunen Sirup, getrennt. Die starke Fliehkraft lässt den Sirup abfließen, zurück bleibt der Zucker. Die Zuckerkristalle werden durch eine Wasser- oder Dampfdusche von den bräunlichen Sirupresten gereinigt, heraus kommt der Weißzucker. Großabnehmer dieser Grundsorte sind industrielle Weiterverarbeiter unterschiedlichster Branchen.
6. Um Zucker allerbester Qualität, sogenannte Raffinade, zu erzeugen, muss der Weißzucker noch weiter filtriert und kristallisiert werden. Nach mehreren Arbeitsgängen erhält man schneeweiße, völlig reine Raffinade.
7. Nach dem Zentrifugieren wird der Zucker getrocknet, gekühlt und nach Körnungen sortiert. Auf Förderbändern gelangt er zur Zwischenlagerung in klimatisierte Silos, bis er zum Verkauf abgefüllt oder zu unseren zahlreichen Sorten verarbeitet wird.
8. Die abgetrennte Melasse wird zur besseren Ausbeute noch zweimal eingedampft und kristallisiert.
9. Die Melasse wird vor allem zur Herstellung von Hefe und Alkohol, Milch- und Citronensäure sowie – mit Rübenschnitzeln vermischt – als wertvolles Futtermittel verwendet.
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